Daten und Fakten
Ort:
Helmertweg 1, 52074 Aachen
Baujahr: 2001
Architekt: Nellessen-Brasse-Partner
Nutzung: Mensa
Material: Beton, Stahl
Tragwerksgeometrie: Linientragwerk
Nutzungstyp: Bildungsbau
Bautyp: Halle
Kurzbeschreibung
Projekt „Mensa Vita“
Die Mensa Vita befindet sich im westlichen Kerngebiet der Stadt Aachen. Am Campus Melaten ist sie gut positioniert. Sie liegt zwischen der Uniklinik und weiteren Instituten der RWTH Aachen.
Das Architekturbüro Nellessen-Brasse-Partner, kurz nbp, war mit der Planung der Mensa beauftragt. 2001 wurde der Bau des Gebäudes beendet. Heute bildet die Mensa Vita die einzige große Versorgungseinrichtung am Campus Melaten. Eine Mensa, eine Cafeteria und eine Café-Bar sind in diesem Gebäude untergebracht. Sie wird täglich von rund 3000 Studierenden, Institutsbeschäftigten und Angestellten von umliegenden Firmen genutzt.
2012 wurden die Sitzplätze im Innenbereich erweitert, sodass heute dort ca. 800 Menschen gleichzeitig sitzen und essen können. Für das Jahr 2017 ist noch eine Erweiterung der Sitzplätze auf 1100 geplant. Verantwortlich für diese Maßnahmen ist der Bauherr, das Studentenwerk Aachen.
Tragwerksgeometrie & Lastabtrag
Das Gebäude der Mensa Vita besteht aus zwei Hallen und einem Zwischenriegel. In den beiden Hallen befinden sich sichtbare und gebogene unterspannte Stahlträger. Diese überspannen jeweils eine Länge von 20m. Die Träger sind jeweils gelenkig mit den Stützen verbunden. Dadurch können sowohl die vertikalen als auch die horizontalen Kräfte aufgenommen werden. Die in den Boden eingespannten Stahl-Stützen können dementsprechend mit Gegenkräften auf die Kräfte der Träger reagieren. Auch die Betonstützen des Riegels zwischen den beiden Hallen sind in den Boden eingespannt, sodass sie auf gleiche Weise auf die Kräfte reagieren können.
Sowohl der Riegel zwischen den beiden Hallen als auch die Tiefgarage sind in einer Massivbaukonstruktion realisiert. Diese Konstruktion ist durch tragende, wandartige Träger definiert, welche mit den Stützen links und rechts zu einer Rahmenkonstruktion biegesteif verbunden sind.
Die rechte Halle ist hauptsächlich mit Stühlen eingerichtet. In diesem Bereich wird ausschließlich gegessen. Der Riegel zwischen den beiden Hallen übernimmt überwiegend eine Verteilerfunktion. Er ist auch der Ort, an dem das Essen an die Gäste ausgegeben wird.
Die linke Halle enthält ebenfalls Sitzplätze. Zusätzlich zu den Sitzplätzen sind hier im hinteren Bereich die Küche und der Verwaltungsbereich untergebracht. Die Unterspannung der Stahlträger ist durch zwei Zugstäben gekennzeichnet, die in der Form eines Vs miteinander verbunden sind. Mit Hilfe eines Zugbandes werden diese mit den Enden des Stahlträgers gelenkig verbunden. Die Lasten aus den Druckstäben des Oberlichtes werden von den gebogenen Trägern und den schrägen Zugstäben aufgenommen. Diese Zugstäbe verteilen die Kräfte in die Unterspannung zwischen den Pfeilern. Die Seile geben die Lasten wiederum an die Stützen weiter, welche gelenkig mit dem Träger verbunden sind. Sie wirken wie Druckstäbe und können demnach die Lasten an die Fundamente abgeben. Bei der Fassade der Mensa handelt es sich um eine Pfosten-Riegel-Fassade, welche mit den Pfetten der Hallen verbunden ist. Der horizontale Winddruck gegen die Glasfassade erzeugt ein Drehmoment um den Fußpunkt des Pfostens. Die Druckkraft des Druckstabes zwischen der Betonstütze und dem Pfosten erzeugt ein Moment, welches die Drehung des Fassadepfostens verhindert. Eine weitere Kraft wird vom Einspannmoment aus der Stütze aufgenommen.
Bearbeitet durch: Maroua Ben Othman; Reham Ghazy; Kejun Luo