Daten und Fakten
Ort:
Aachen
Baujahr: 1890
Nutzung: Werkstatt, Lagerhalle
Material: Stahl
Kurzbeschreibung
Die Fabrik Stahlbau Strang im Aachener Stadtteil Rothe Erde war einst Teil des Aachener
Walzwerks, das während des späten 19. Jahrhunderts zu einem der größen deutschen
Werke der Eisenindustrie gehörte.
Gegründet wurde das Werk 1845 zum Zweck einer offenen Handelsgesellschaft. Nachdem
es in den Folgejahren großes Wachstum erfuhr, entwickelte sich das Walzwerk 1864 zu
einer Aktiengesellschaft, dem Aachener Hütten Aktien Verein.
Produziert wurden hauptsächlich Bleche, Stahl und Schmiedeeisen zum Einsatz im
Eisenbahnverkehr, wozu der Standort am Bahnhof Rothe Erde besonders geeignet war. Um
die Jahrhundertwende waren um die 6600 Arbeiter für das Werk tätig.
Aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Schäden des ersten Weltkriegs musste das
Werk jedoch 1929 schließen. Heute bestehen von den ehemaligen Bauten nur noch das
Verwaltungsgebäude und ein Fabrikgebäude, die ehemalige Fabrik der Firma Stahlbau
Strang.
Gebaut wurde sie im Jahr 1890 unter Firmengründer Damian Strang. Der Architekt bleibt
unbekannt. Sie war Teil des Walzwerks Aachen und diente als Werkstatt und Lagerhalle der
Waggons der Hütte Rothe Erde.
Die Form des Baus ähnelt einem T, sie setzt sich zusammen aus einem Vorbau, an den sich
eine 112 Meter lange Halle anschließt. Während das Gebäude außen in rotem Backstein
ausgeführt ist, wird von innen ein Stahltragwerk sichtbar, das größtenteils in Fachwerk
ausgeführt ist. Das Mittelschiff der Halle wird durch einen gläsernen First belichtet, die
beiden Nebenschiffe, zweigeschossig ausgeführt, werden durch mehrere Lochfenster und
lange Fensterbänder im Traufbereich belichtet. Damals wie heute waren besonders die
lange Form und das Belichtungskonzept von großem Vorteil für die Arbeit in der Halle.
Nach der Stilllegung des Walzwerks wurde das Gebäude durch den Schwiegersohn des
Firmengründers, Georg Born sen., gekauft, dessen Sohn noch heute Eigentümer der Fabrik
ist.
Noch bis 2005 diente sie als Unternehmen für Stahlbau und Industriemontagen. Seit 2011
ist sie Werkstatt und Lagerhalle der Firma Artec Bühnentechnik, die in der Halle der Fabrik
auch das Schrittmacher Tanzfestival ermöglichen.
Bearbeitet durch: Maike Rummer, Marianne Kohlmann Nava, Sophie Schle