Kurzbeschreibung
Der Fahrradunterstand befindet sich in der Stationsstraat 50-58, 6461 EJ Kerkrade in der Nähe der Haltestelle Kerkrade Centrum. Unter dem Unterstand können Fahrgäste der Bahn ihr Fahrrad abstellen. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen Stahlbau, der mit gekrümmten Glasscheiben eingedeckt ist.
Tragwerksgeometrie
Aus der Frontansicht lässt sich eine eingespannte Stütze erkennen, an der jeweils zu beiden Seiten Stäbe angeschlossen sind. Die Behauptung einer Einspannung beruht darauf, dass die Stütze nicht einfach auf dem Boden aufliegt, sondern in den Untergrund eingearbeitet wurde. Bei näherer Betrachtung der Stabanschlüsse fällt auf, dass diese durch jeweils eine große Schraube pro Stab befestigt sind. Die gelenkig angeschlossenen Stäbe können somit nur Normal- und Querkräfte übertragen. Warum verwendet man nicht eine biegesteife Ecke, welche auch Momente aufnehmen kann? Um dies zu beantworten, muss man wirtschaftlich denken: Eine biegesteife Verbindung ist in den meisten Fällen mit höheren Kosten und höherem Aufwand verbunden. Wird die Dachfläche belastet, verhindern die beiden oberen schmaleren Stäbe das „Wegdrehen“ der eigentlichen Stabträger und werden somit nur durch eine Zugkraft belastet. Dadurch ist die Aufnahme von Momenten an dieser Stelle nicht nötig und die Verbindung kann günstiger und filigraner hergestellt werden.
In der Seitenansicht erkennt man eine zweite wichtige Tragstruktur: Den Rahmen. Die beiden Stützen werden durch einen Träger miteinander verbunden. Dadurch entsteht ein eingespannter Rahmen, der auftretende Lasten in den Untergrund einleitet. Die gewölbte Glasüberdachung ist in Form einer einachsig gespannten Platte ausgebildet, welche z.B. Schneelasten hauptsächlich in den Rahmen einleitet. Für einen weiteren Lastabtrag ist die Überdachung hier aufgrund des Materials nicht geeignet.
Lastabtrag
Die Glaseindeckung spannt einachsig zwischen dem Längsträger und dem Längsriegel. Lasten werden zu gleichen Teil vom Glas auf Längsriegel und –träger verteilt. Die Last aus dem Längsträger wird über die beiden seitlich angeordneten abgespannten Träger auf die Stütze übertragen. Der Längsriegel leitet die Last auch zur Stütze weiter. Durch die symmetrische Anordnung der Elemente schließen sich die Momente kurz. Über die Stützen wird die Last in den Baugrund abgetragen. Die Stützen müssen wegen ausmittiger Lasten auf der Konstruktion und daraus resultierender Momente eingespannt sein.
Bearbeitet durch: Tobias Janzen & Vladislav Terehovich